China wächst nicht, wie es wachsen soll, die Finanzwelt ist besorgt -> und Deutschland ganz besonders! Für Deutschland bleibt China nämlich nach den USA der zweitwichtigste Exportmarkt und die meisten international tätigten deutschen Unternehmen haben eine spürbare Abhängigkeit von China. Zuletzt betrug das Quartalswachstum nur noch 0,8 Prozent:

Wirtschaftswachstum China, Quelle: TimmInvest, The Pioneer

Als Konsequenz daraus, gingen die gerade für Deutschland so wichtigen Exporte im Jahresvergleich um 8,3 Prozent zurück. Zusätzlich sinkende Immobilieninvestitionen und ein neuer Höchststand in der Jugendarbeitslosigkeit sind weitere Zeichen der unerwarteten Schwäche nach dem Ende der Pandemie. Droht in China jetzt der Absturz des Aktienmarkts oder hat die Hausse längst begonnen? Wie gut läuft eigentlich der chinesische Aktienmarkt im Vergleich? Ein Blick auf den folgenden 5-Jahresvergleich in Euro und inkl. Reinvestition der Dividenden überrascht:

Performance Vergleich Indizes, Quelle: TimmInvest, Bloomberg

Der Gewinner ist der grün eingezeichnete STOXX Europe 600 Index mit einer durchschnittlichen Rendite von 6,87% p.a. Erstaunlich gleich gelaufen sind der DAX (weiße Linie) und die beiden bekannten chinesischen Indizes Shanghai Shenzen CSI 300 und FTSE China A 50. Die Rendite lag hier über 4% p.a. in diesem (willkürlich gewählten) 5-Jahreszeitraum. Weit abgeschlagen hingegen der in Hong Kong berechnete Hang Seng Index. Ein Blick von Weitem auf diesen Vergleich lässt nicht den Schluss zu, dass die überraschende Wirtschaftsschwäche Chinas die europäischen Aktienmärkte zuletzt groß beeindruckt hat. Es ist aber auch nicht ersichtlich, dass Chinas Aktienmärkte bei nahezu null Inflation und trotz zunehmender fiskalpolitischer und geldpolitischer Unterstützung von einem neuen Hoch zum nächsten schreitet… im Gegenteil! Die Indizes befinden sich in intakten Bären-Märkten.

Ganz grundsätzlich sollte man aber sehr vorsichtig sein, China als wachstumsschwach zu verurteilen! Trotz Herabstufung rechnen die Analysten jetzt “nur” noch mit 5 Prozent Wachstum in diesem Jahr. Das ist aber in ihrer absoluten Größe eine Zahl von der Europa oder die USA zur Zeit nur träumen können.

Ein Blick auf die Sommer-Charts der europäischen Leitindizes zeigt eine ausgeprägte übergeordnete Seitwärtsbewegung:

STOXX Europe 600 Index, Quelle: TimmInvest, Bloomberg

Der hier dargestellte Stoxx Europe 600 Index klebt zur Zeit an der 100-Tage-Linie. Obwohl technisch noch in der Komfortzone hat er erst vorletzte Woche die 200-Tage-Linie getestet. Ein neuer Aufwärtstrend würde hier erst oberhalb von 470 Indexpunkten starten.

Bezogen auf den TimmInvest Europa Plus Fonds liegt der Index zur Zeit unterhalb des mit einer roten Linie markierten Absicherungsniveaus. Dadurch garantieren bei unverändertem Stand per Dezember Verfall die Optionen schon heute Auszahlungsbeträge. Zudem senkt die neutralisierende Wirkung dieser potentiellen Absicherungserträge die Exponierung zum Aktienmarkt deutlich. Wegen der Gefahr eines “hard landing” der Konjunktur, als Resultat der starken Zinserhöhungen in den USA und in Europa oder auch der oben besprochen Wachstumsabschwächung in China, ist es unabdingbar, an der vollständigen Absicherung festzuhalten. Last but not least gibt es auch noch geopolitische Gefahren rund um den Ukrainekrieg und den schwelenden Konflikt um Taiwan.

Wegen der zur Zeit fehlenden Dynamik nach oben, konzentriert sich das Fondsmanagement neben der Pflege der Absicherungspositionen zur Zeit auf die Erzielung von Seitwärtsrenditen, um die Absicherungskosten teilweise zu kompensieren oder – noch besser – zu überkompensieren. Es sieht nach einem trägen, seitwärts verlaufenden Sommer aus… und daraus gilt es mit potentiellen Zusatzerträgen das Beste daraus zu machen.

Ich wünsche Ihnen eine entspannte Sommerwoche!

Planmäßiges Datum nächster Blog: Freitag, 21. Juli (Podcast)


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Vortrag am Anlegertag Düsseldorf

Am 16. September in der Classic Remise.

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