"Journey of Joy"?

Happy Birthday, Berlin Marathon! In 50 Jahren hast Du dich ziemlich verändert! Anstatt 286 Läufer, wie bei seiner Premiere, gingen am Sonntag 58.000 an den Start. Ähnlich wie auf dem Mount Everest war – trotz vorbildlicher Organisation – auf jedem Laufmeter zu spüren, dass es zu viele Menschen für die “Journey of Joy” durch Berlin waren (welcher Marketingstratege hat sich eigentlich diesen irreführenden Spruch für einen Marathon ausgedacht?). Mein gewohnter Startblock von normal ca. 50 Meter Länge, zog sich plötzlich gefühlt über einen Kilometer dahin. Und Stau gab es vor dem Startblock, auf dem langsamen Weg zur Startlinie (Selfies muss man halt noch direkt an der Startlinie machen) und auf den folgenden 30 Kilometern! Die breiten Berliner Straßen fühlten sich plötzlich wahnsinnig eng an! Erst die letzten 12 Kilometer wurden dann entspannter, zumindest für mich! Und ein neues Phänomen ist aufgetaucht: Sportler, die während des Laufs telefonieren, filmen und chatten. Klar, heute muss man jede Sekunde mit anderen teilen. Und wenn man dann anderen Läufern den Weg abschneidet oder plötzlich zum Selfie stehen bleibt, ist das doch normal, oder? Insta! Ist alles!

Genug gelästert! Mein 17ter Berlin Marathon wird mir trotzdem in bester Erinnerung bleiben. Bei traumhaften Bedingungen (sonnig und kalt) versammelten sich wieder Läufer aus 161 Nationen. Auch Sportler, die sich zuhause an der Front im Krieg gegenüber stehen könnten. Am Start in Berlin sind dann doch alle gleich. Sie haben alle nur wenig an und sind alle gleich bewaffnet (mit Gels und Wasserflaschen). Nichts sondert den einen vom anderen ab. Sie werden in den nächsten Stunden auf nichts außer auf ihren eigenen Körper zählen können: keine Fast Lane, keine Business Class, kein VIP-Shuttle, keine Privilege irgendeiner Art! Dafür Leitungswasser für alle! Sie werden alle beim Lauf durch Berlin auf sich gegenseitig achten müssen und sich auch gegenseitig helfen, falls es erforderlich ist. Und im Ziel sind sie dann alle vereint glücklich und haben für ein paar Stunden mal das Chaos der heutigen Welt vergessen. Ein so simpler, langer Lauf reduziert den Menschen auf das, was er ist! Und zeigt das alle Menschen im Grunde gleich sind.

Die “Journey of Joy” geht nun auch für die EZB langsam zu Ende. Denn die Inflationsrate ist im September wie erwartet auf 1,8% gefallen und damit unter dem Zielkorridor der Notenbank von 2% gelandet! Die nächste Zinssenkung kann kommen! Die Rendite für einjährige Bundesanleihen ist von ehemals fast 4% nun bei 2,45% angekommen:

Renditer einjähriger Bundesanleihen, Quelle: TimmInvest, Bloomberg

Für zehn Jahre Laufzeit gibt es nur noch 2,05% pro Jahr. Die niedrigen Zinsen stehen den Konsumenten und der Wirtschaft also theoretisch jetzt schon zur Verfügung. In Kombination mit dem jüngsten Booster Paket für die chinesische Wirtschaft erklärt das die teilweise erfreulich hohen Kurse an den Aktienbörsen.

Alles perfekt, wären da nicht die Unsicherheit um die kommende US-Wahl und die strukturellen Veränderungen der Welt. Sichtbar z.B. beim Absturz der europäischen Autoaktien, beim MDAX, der eine Jahresperformance von 0% aufweist oder beim französischen CAC 40, der es mit 1,5% Jahresperformance zumindest wieder in die Pluszone geschafft hat. Last but not least befriedet sich zur Zeit keiner der aktuellen geopolitischen Konflikte. Im Gegenteil: Die Gewaltspirale dreht sich immer einfach nur weiter und weiter!

Außer dem DAX hat es kaum einer der anderen wichtigen europäischen Börsenbarometer zu einem markanten neuen Allzeithoch geschafft. Auch der STOXX Europe 600 Index nicht:

STOXX Europe 600 Index mit Absicherungszone; Quelle: TimmInvest, Bloomberg

So ist der Index wieder knapp in die Absicherungszone des TimmInvest Europa Plus Fonds (Details s.u.) unter 525 Indexpunkte gefallen. Vermutlich wird er sich hier nicht lange aufhalten: Entweder die Zins-Euphorie führt zu einem klaren Ausbruch mit vielen neuen Allzeithochs nach oben oder die teilweise stark reduzierten Erwartungen der Unternehmensgewinne führen zu einer klaren Korrektur. Potentielle Auslöser gibt es genug. Und eine solche Korrektur wäre nach dem Bullenmarkt der letzten Jahre im langfristigen Chart später kaum zu sehen.

Warten wir es ab und freuen uns auf den kommenden “Tag der Deutschen Einheit”. Auch daran erinnert jeder Lauf durch das berühmte Tor in Berlin: Korea spürt noch heute die Trennung jeden Tag. Deutschland hat das zum Glück hinter sich!

Vortrag am Börsentag Hamburg

Die wichtigsten Erfolgsfaktoren bei der Aktienanlage: aktueller Marktausblick & Anlagestrategie!

02.11.2024 um 11 Uhr im Plenarsaal.

Zum Börsentag Hamburg

TimmInvest Europa Plus Fonds (alle Anteilklassen)

01.10.2024 (17:23 Uhr)

Fondsvolumen: ca. €13.606.000,-

Aktuelle Ausrichtung des Fonds: sehr defensiv! Absicherung ab Start Absicherungszone! Achtung: durch Absicherung entstehen Kosten!

Aktuelle (geschätzte) Fondsparameter:

Aktienanteil im Fonds: ca. 96,46% (passive Abbildung des STOXX Europe 600 Index)

Synthetische Aktienquote (Aktien plus Derivate Positionen): ca. 27,30%

Aktueller Stand Stoxx Europe 600 Index (SXXP): 519.90 Indexpunkte

Absicherungsquote innerhalb der (Kern) Absicherungszone ab 525 Indexpunkten (Durchschnitt aller Basispreise der gekauften EUREX STOXX Europe 600 Absicherungsoptionen): 100%

VAR (Value at Risk) Auslastung: ca. 21,68% (Vergleich: reiner Aktienfonds: 100%; Geldmarkt: 0%)

Produktpräsentation

Hier geht es zur aktuellen Präsentation über die zwei Tranchen des TimmInvest Europa Plus Fonds:

Fondsportrait Oktober 2024

Sie möchten persönlich zum TimmInvest Europa Plus Fonds beraten werden? Gerne! Melden Sie sich bitte am besten per E-Mail: thomas.timmermann@timminvest.com